Online-Bewerbung vs. klassische Mappe – was ist heute gefragt?

Stellensuchende By Samuel, Founder Veröffentlicht am 12/12/2025

Du sitzt vor deinem Laptop, hast die perfekte Stelle gefunden – und dann kommt die Frage: Wie bewerbe ich mich eigentlich?

Per E-Mail? Über ein Online-Portal? Oder doch mit einer schön gestalteten Mappe, die du persönlich vorbeibringst?

Die kurze Antwort: Es kommt drauf an.

Die lange Antwort: Lies weiter.


Bild: Canva.com

Die Realität 2025: Online ist Standard

Lass uns ehrlich sein: Die klassische Bewerbungsmappe – du weisst schon, diese Plastikdinger mit den Klarsichtfolien – ist in den meisten Branchen Geschichte.

Heute läuft fast alles digital. Per E-Mail, über Bewerbungsportale oder direkt auf der Firmenwebsite. Das hat Gründe:

  • Schneller für alle Beteiligten
  • Einfacher zu verwalten (besonders für HR-Abteilungen)
  • Umweltfreundlicher (ja, das zählt)
  • Dokumente gehen nicht verloren

In Winterthur ist das nicht anders. Ob Grossunternehmen im Sulzer-Areal, Startup im Technopark oder KMU in der Altstadt – die meisten erwarten heute eine digitale Bewerbung.


Wann ist Online-Bewerbung gefragt?

Kurz gesagt: Fast immer.

Achte auf die Stellenausschreibung. Wenn da steht "Bewerbung per E-Mail an jobs@firma.ch" oder "Jetzt online bewerben" – dann mach das. Genau so.

Typische Formate:

E-Mail-Bewerbung Du schickst deine Unterlagen als Anhang. Der Text in der E-Mail ist dein Anschreiben – kurz, knackig, auf den Punkt.

Online-Portal Du füllst ein Formular aus, lädst Dokumente hoch, klickst auf "Absenden". Manchmal nervig, aber so läuft's bei grösseren Firmen.

One-Click-Bewerbung Immer häufiger: Du bewirbst dich mit deinem LinkedIn-Profil oder lädst nur deinen Lebenslauf hoch. Schnell, unkompliziert – aber du stichst weniger heraus.


Wie machst du eine Online-Bewerbung richtig?

Nur weil's digital ist, heisst das nicht, dass du schludern darfst. Im Gegenteil.

Das Anschreiben

Bei E-Mail-Bewerbungen: Der Text in der Mail IST dein Anschreiben. Kein leeres "Siehe Anhang". Das wirkt faul.

Schreib 3-4 Absätze:

  • Warum du dich bewirbst
  • Was du mitbringst
  • Warum genau diese Firma
  • Freundlicher Abschluss

Der Lebenslauf

PDF. Immer PDF. Kein Word-Dokument, das sich auf jedem Rechner anders formatiert. Kein JPG. Kein Pages-File.

Dateiname: Lebenslauf_Vorname_Nachname.pdf – nicht CV_final_v3_neu.pdf.

Die Anhänge

Fass alles in möglichst wenige Dateien zusammen. Idealerweise:

  • Ein PDF mit Anschreiben (falls nicht in der Mail)
  • Ein PDF mit Lebenslauf
  • Ein PDF mit Zeugnissen/Diplomen

Niemand will 17 einzelne Dateien öffnen.

Die Dateigrösse

Halte die Gesamtgrösse unter 5 MB. Besser noch unter 3 MB. Grössere Mails landen gern im Spam oder werden gar nicht erst zugestellt.


Wann macht eine klassische Mappe noch Sinn?

Selten. Aber es gibt Ausnahmen.

Handwerksbetriebe und traditionelle KMUs Manche kleinere Betriebe – Schreinereien, Malerbetriebe, traditionelle Familienfirmen – schätzen es, wenn du persönlich vorbeikommst. Ein kurzes "Ich wollte mich vorstellen und meine Unterlagen vorbeibringen" kann Türen öffnen, die online verschlossen bleiben.

Wenn's explizit verlangt wird Steht in der Ausschreibung "Bewerbung per Post" – dann per Post. Manche Firmen wollen das so. Respektiere das.

Bei kreativen Berufen Grafikdesigner, Architekten, Fotografen – hier kann eine physische Mappe als Portfolio beeindrucken. Aber auch das verschiebt sich immer mehr Richtung Online-Portfolio.

Initiativbewerbungen vor Ort Du spazierst in einen Laden oder ein Restaurant und fragst, ob sie jemanden suchen? Dann ist ein ausgedruckter Lebenslauf in der Hand praktischer als "Ich schick Ihnen dann eine Mail".


Die häufigsten Fehler bei Online-Bewerbungen

Ich sag's dir, damit du sie vermeiden kannst:

Falsche Anrede oder falscher Firmenname Copy-Paste-Fehler sind tödlich. Wenn da "Sehr geehrte Frau Müller" steht, die Ansprechperson aber Herr Keller heisst – Game Over. Lies nochmal drüber. Immer.

Unprofessionelle E-Mail-Adresse schnuggi2000@gmail.com oder bierking@bluewin.ch – keine gute Idee. Leg dir eine seriöse Adresse zu: vorname.nachname@anbieter.ch.

Riesige oder falsch formatierte Dateien 10-MB-Anhänge, Word-Dokumente die sich verschieben, Bilder statt PDFs – alles schon gesehen. Alles vermeidbar.

Leere oder nichtssagende Betreffzeile "Bewerbung" ist zu wenig. Besser: "Bewerbung als Sachbearbeiter/in – Ihr Inserat auf Winti.Jobs"

Massenbewerbungen ohne Anpassung HR-Leute merken, wenn du dieselbe Bewerbung an 50 Firmen schickst. Nimm dir die Zeit, jede Bewerbung anzupassen. Qualität vor Quantität.


Mein Rat: Sei smart, nicht dogmatisch

Die beste Bewerbungsstrategie? Flexibel sein.

Lies die Stellenanzeige genau. Informiere dich über die Firma. Und dann wähle den Weg, der am besten passt.

Eine moderne Tech-Firma in Winterthur? Online, klar.

Die Bäckerei um die Ecke, die einen Handzettel ins Schaufenster gehängt hat? Geh vorbei, stell dich vor, bring deinen Lebenslauf mit.

Und wenn du unsicher bist: Ruf an und frag. "Ich habe Ihre Stellenausschreibung gesehen und möchte mich bewerben – bevorzugen Sie eine Bewerbung per E-Mail oder per Post?" Zeigt Initiative und vermeidet Fettnäpfchen.


Checkliste: Deine Online-Bewerbung

Bevor du auf "Senden" klickst:

  • ✅ Betreffzeile klar und vollständig?
  • ✅ Richtige Ansprechperson und Firma genannt?
  • ✅ Anschreiben auf die Stelle zugeschnitten?
  • ✅ Lebenslauf aktuell und als PDF?
  • ✅ Alle Anhänge dabei und richtig benannt?
  • ✅ Dateigrösse unter 5 MB?
  • ✅ E-Mail-Adresse seriös?
  • ✅ Nochmal Korrektur gelesen?

Alles gecheckt? Dann ab damit.


Das Wichtigste zum Schluss

Ob online oder auf Papier – am Ende zählt der Inhalt. Deine Qualifikationen, deine Motivation, deine Persönlichkeit.

Die Form ist nur das Transportmittel. Aber ein gutes Transportmittel bringt deine Bewerbung sicher ans Ziel. Ein schlechtes lässt sie irgendwo auf dem Weg versanden.

Also: Mach's den Leuten einfach. Halte dich an ihre Vorgaben. Sei professionell in der Form – und authentisch im Inhalt.

Du schaffst das.


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